Schlafende Häuser wecken – mit Zwischennutzungen

Wurst Case - Alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei!

2015 - jetzt

Wurst Case – Alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei

Der Wurst Case ist die Nutzung eines Verwaltungsgebäudes einer ehemaligen Wurstwarenfabrik im Bremer Ortsteil Hemelingen. Das Projekt besitzt aufgrund der unklaren Zukunft des Areals keine feste Zukunftsperspektive und ist daher im Sinne einer Zwischennutzung mit kurzfristig kündbaren Mietverträgen ausgestattet und nutzt das 5 Etagengebäude auf Basis des Status Quo ohne das Investitionen getätigt werden dürfen, die über diesen Status hinausgehen. Im Gegenzug ist der Mietpreis für die Immobilie vergleichsweise niedrig.

Verwaltet wird es im Rahmen des Projekts ZZZ – ZwischenZeitZentrale Bremen durch die AAA GmbH, die als Hauptmieter gegenüber dem Eigentümer, der WI Projekt Hemelingen GmbH aus Fellbach, auftritt und die vorhandenen Räumen umgehend kleinteilig weiter untervermietet.

Die Initiative, auf dem Areal der Wurstwarenfabrik Könecke im Rahmen der ZZZ aktiv zu werden, kam uns, als im Jahre 2012 bekannt wurde, dass die Produktion der Fabrik in Bremen geschlossen und an einen anderen Standort verlagert werden würde.

Zu diesem Zeitpunkt hatte die ZZZ mit dem Projekt Aller.Ort im Sommer 2011 schon fest Kontakt im Stadtteil geknüpft und war mit der Ausgangslage im Stadtteil vertraut. In Absprache mit der Lenkungsgruppe der ZZZ, die aus den die ZZZ finanzierenden Ressorts Wirtschaft, Finanzen und Bau und VertreterInnen der stadteigenen Gesellschaften für Wirtschaftsförderung und Immobilienverwaltung zusammengesetzt ist, versuchten wir daher damals, mit der Geschäftsführung, bzw. den zuständigen MitarbeiterInnen der Fleischwarenfabrik Kontakt aufzunehmen, um in Erfahrung zu bringen, ob es schon Ideen für die Nutzung der zukünftig leer stehenden Gebäude gäbe oder ob diese in irgendeiner Form genutzt werden könnten, bis es diese Ideen und Pläne gäbe.

Hier zeigte sich, dass der direkte Kontakt über die ZZZ an den Eigentümer nicht erfolgreich war. Stattdessen gelang es dann, über die Lenkungsgruppe der ZZZ die Wirtschaftsförderung Bremen als Vermittlerin zu gewinnen, die einen Kontakt zur Geschäftsführung herstellte, so dass es möglich wurde, überhaupt einen Blick auf das Gelände zu gewinnen und das Konzept von Zwischennutzung zu beschreiben und mögliche Projekte für die Nutzung des einen oder anderen Gebäudeteils zu skizzieren. Dies führte dann zur ersten Besichtigung der leerstehenden Fabrik im Mai 2014. Ab diesem Zeitpunkt gab es dann die ersten Gespräche mit möglichen NutzerInnen, im Rahmen des EU-Projekts TUTUR (2013-2015) des EU-Programms URBACT (Paris, Frankreich) der Europäischen Union wurde im Juni 2014 auch ein erster Workshop mit InteressentInnen und lokalen Akteuren aus dem Stadtteil organisiert, auf dem Ideen, Wünsche und Herausforderungen für eine Entwicklung auf dem Fabrikgelände eingesammelt wurden.

Auf diesem Workshop zeigten sich einige der Punkte, die auch für die weitere Projektgeschichte wichtig sein würden. Dies waren zum Einen die Frage der Lage von Hemelingen in der Stadt Bremen und die (gefühlte) Distanz zum Stadtzentrum und zum Anderen die Unterschiede zwischen den Wünschen und Erwartungen der lokalen AnwohnerInnen und Institutionen an das Projekt und der der potentiellen NutzerInnen, die in erster Linie nach innen gerichtet waren.

Mit diesen Erfahrungen und dieser Motivation im Rücken konnten auf Basis der Besichtigung der vorhandenen Bausubstanz, die vor allem ehemaligen Produktions- und Lagerflächen umfasst, aber auch zwei frühere Verwaltungsgebäude, und der Wünsche und Erwartungen aus dem Workshop die ersten Konzepte für die Nutzung der Wurstfabrik entwickelt werden.

Der Gedanke an einen experimentellen Ort, der für möglichst viele unterschiedliche NutzerInnen und Nutzungsformen offen stehen sollte, begleitet diese Planungen von Anfang an. Die Idee eines Urbanen Labors setzte später auf diesen Ideen auf, die auch im Vorlauf der Planungen schon für viele Projekte charakteristisch waren, die von der ZZZ im Zeitraum seit 2009 betreut und begleitet wurden.

Parallel zu der Entwicklung einer Nutzungsidee und den Verhandlungen mit den EigentümerInnen der Wurstfabrik wurden kontinuierlich Gespräche mit den handelnden Akteuren im Quartier geführt und es wurde der Ortsbeirat als gewähltes Gremium der Stadtteilpolitik über den laufenden Stand der Entwicklung informiert. Diese lokalen AkteurInnen und Gremien sind aufgrund ihrer direkten Betroffenheit durch den Leerstand des Fabrikareals und den Verlust der Arbeitsplätze sehr interessiert an den Entwicklungen auf dem Areal.

Dabei existiert vielfach der Wunsch, dass eine komplementäre Nutzung zurückkehren könnte, allerdings hat sich vielfach auch die Erkenntnis durchgesetzt, dass neue Ideen für den speziellen Ort und den Stadtteil insgesamt benötigt werden. Als lokale AkteurInnen sehen sich diese zudem häufig nicht umfassend von den EigentümerInnen und der Stadtverwaltung und – politik informiert.

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