p.ara – Temporärer Clubraum für kollektive Kultur in Bremen

Mitten in der Bremer Bahnhofsvorstadt, im markanten „Papageienhaus“ an der Friedrich-Rauers-Straße, entstand 2019 ein einzigartiger Ort für subkulturelle Entfaltung: p.ara. Initiiert vom Zucker-Club in Kooperation mit der ZwischenZeitZentrale Bremen (ZZZ), wurde das leerstehende Jakobushaus durch eine anfangs 18-monatige Zwischennutzung bis Juni 2021 in einen lebendigen Raum für Musik, Kunst und Gemeinschaft verwandelt. Die Zwischennutzung existiert immer noch.

Ein Raum für Vielfalt und Kreativität

p.ara bietet im Souterrain und Erdgeschoss des Gebäudes Platz für vielfältige Veranstaltungen: von Techno-Partys und Konzerten über Ausstellungen bis hin zu Workshops. Das Zucker-Kollektiv, bestehend aus etwa 60 bis 70 Mitgliedern, davon rund 15 im Kernteam, schuf hier einen Ort, der insbesondere jungen Künstler:innen und Kulturschaffenden eine Plattform bot. Die zweite Etage beherbergte Ateliers, die kreativen Köpfen Raum für ihre Arbeit gaben.

Soziale Verantwortung und Schutzräume

Das Projekt verstand sich als linkes, queer-feministisches Vorhaben mit dem Ziel, möglichst sichere Räume zu schaffen. In Reaktion auf bekannt gewordene Überwachungsmaßnahmen gegenüber benachbarten Projekten betonte das p.ara-Kollektiv die Bedeutung von Vertrauen und Schutz für marginalisierte Gruppen. Bei Veranstaltungen wurden beispielsweise Kameras abgeklebt, um die Privatsphäre der Besucher:innen zu wahren.

Ein Modell für nachhaltige Stadtentwicklung

p.ara demonstrierte eindrucksvoll das Potenzial von Zwischennutzungen in der Stadtentwicklung. Durch die temporäre Belebung eines leerstehenden Gebäudes entstand ein Raum, der nicht nur kulturelle Vielfalt förderte, sondern auch soziale Teilhabe ermöglichte. Das Projekt zeigte, wie durch kreative Nutzung von Leerständen neue Impulse für das städtische Leben gesetzt werden können.