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CircleLine in Huchting

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Bremen gliedert sich in unterschiedliche Stadtteile auf. Jeder Stadtteil ist geprägt durch eine ganz eigene Vergangenheit und trägt ihr eigenes Gesicht. (Das ist die Bremer Vielfalt). Nicht alle BremerInnen kennen sich in allen Bremer Stadtteilen gleich gut aus. Gerade die Stadtteile in Randlage sind den übrigen BremerInnen im;Gegensatz zum Stadtzentrum kaum aus eigenen Besuchen bekannt. Es gibt unter Umständen bestimmte Attraktionen, wie den Weserpark in Osterholz, die mit diesem Stadtteil verbunden werden, ein Kennen des Stadtteils bedeuten diese punktuellen Besuche allerdings nicht. In anderen Stadtteile beschränkt sich die Kenntnis der Bremer sogar alleine auf Verkehrsbauwerke, wie den Autobahnzubringer in Arsten.

Der Stadtteil Huchting ist, wie viele Bremer Stadtteile, in seiner Entstehungsgeschichte durch die Flüchtlingsbewegungen und Wohnraumknappheit nach dem zweiten Weltkrieg geprägt worden. Später kamen Arbeits- und Zufluchtsuchende aus der ganzen Welt hinzu, die wiederum ihre eigene Geschichte mitbrachten. Der Stadtteil besitzt eine gewisse Inselcharakteristik, ist durch den Park Links der Weser räumlich von der Neustadt/Grolland getrennt und wird zudem von der B75 durchschnitten. In sich sind die Huchtinger selbst wiederum auf ihre Ortsteile fixiert, so dass Kirchhuchting, Sodenmatt und Mittelshuchting wiederum ihre eigenen Inseln bilden.
Mit dem Projekt Circle Line Huchting möchten wir den Stadtteil Huchting mit all seinen Besonderheiten und unter direkter Einbeziehung der Huchtinger Bevölkerung in den Fokus rücken. Wir legen unseren Augenmerk auf die Bewegungen der Menschen im und durch den Stadtteil. Dabei wollen wir im wahrsten Sinne mit ihnen;unterwegs sein und sie auf ihren Wegen begleiten, wollen kennenlernen, welche persönliche Beziehung sie zu diesen Orten der Bewegung haben und welche Bedeutung es für sie hat, unterwegs zu sein. Gleichzeitig wollen wir die Huchtinger BewohnerInnen auffordern, sich aus ihrem Stadtteil zu bewegen, ihre Nachbarschaft;kennenzulernen und aufzuzeigen, welche Bewegungen für sie wichtig sind.

Projektskizze
Wir verstehen das Projekt Circle Line Huchting als eine Verbindung von festen Orten im Stadtgebiet, die Zielpunkte von Bewegung und Treffpunkt für die BewohnerInnen sind, die aber auch die Bewegung durch den Stadtteil miteinbeziehen. Die festen Orte sind, neben dem Rolandzentrum, das Eingangstor für alle Besucher Huchtings ist, die mit der Bahn kommen und Aufenthaltsort für viele (junge) HuchtingerInnen ist, das Bürger- und Sozialzentrum (bus) im Südwesten des Stadtteils, sowie das neu entstandene Quartiersbildungszentrums (QBZ) Robinsbalje im Nordosten des Stadtteils. Diese zentralen Anlaufpunkte liegen entgegengesetzt zueinander und erstrecken sich in ihrer Verbindung wie eine Achse durch den Stadtteil.
An diesen Orten werden wir mit Huchtinger BewohnerInnen in Workshops zu den Themen Bewegung, Wanderung und Veränderung arbeiten. Mit dem bus, dem QBZ und den dort wirkenden Akteuren gibt es eine bekannte, akzeptierte Verankerung vor Ort. Zwischen beiden Orten liegt allerdings der halbe Stadtteil. Verbunden sind beide über die Buslinien durch Huchting, die sich in einem Kreisverkehr mit und gegen den Uhrzeigersinn durch den Stadtteil bewegen, oder über den direkten Weg zu Fuß oder mit dem Fahrrad, auch wenn dieser von der B75 als Verkehrsbarriere behindert wird.
Diesen Weg wollen wir mit den entstandenen Ergebnissen der Workshops beleben, wir wollen sie als Ausstellungsorte nutzen, die Bewältigung des Weges an sich zu einem Teil des Projektes machen und Orte entlang dieses Weges für temporäre Projekte nutzbar machen.
Die Fragen, die wir mit dem Projekt verbinden wollen, sind: Wohin sind die Huchtinger unterwegs? Führen ihre Wege durch den Stadtteil oder aus dem Stadtteil hinaus? Wie bewegen sie sich und sind sie überhaupt gerne unterwegs? In das Projekt einbeziehen möchten wir die umweltfreundlichen Bewegungen mit dem Fahrrad, zu Fuß oder dem ÖPNV und weniger das Auto in den Mittelpunkt rücken. Zur kontroversen Diskussionen führt momentan auch der geplante Ausbau der Straßenbahn im Stadtteil. Aber auch mit dem Ausbau der Straßenbahn werden nicht alle Menschen vom ÖPNV erreicht werden. Gerade die Menschen, die aus der Not heraus unterwegs waren und nun an einem Ort in Huchting, am Wardamm, gestrandet sind, sind von dem ÖPNV abgeschnitten. In dem Projekt soll auch betrachtet werden, wer welche Verkehrsmittel zur Fortbewegung in Anspruch nimmt, oder welche Gründe gegen bestimmte Fortbewegungsmittel sprechen. Natürlich möchten wir auch gerne den Versuch unternehmen, BremerInnen nach Huchting zu holen. Der Eintritt in den Stadtteil am Roland Center mit Buslinien durch den gesamten Stadtteil bietet sich hierfür natürlich an.

Orte
Bürger- und Sozialzentrum Amersfoorter Straße, Quartiersbildungszentrum Robinsbalje, Leerstände und Zwischenräume, Buslinie 57/58

Zielgruppen
Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit weitergefasstem Migrationshintergrund

Inhalte
Workshops an den oben genannten Orten, mit den verschiedenen Projektpartnern, dazu externe Experten, Gestaltung der Brachen und Leerstände mit temporären Architekturen

Projektleitung
Anne Bock
QBZ Management Robinsbalje
Robinsbalje 12b
28259 Bremen
anne.bock@schulverwaltung.bremen.de
0421 361-18 484 oder 0176 830 48 445

Projektpartner
Kultur- und Lernladen Huchting, Mütterzentrum Huchting, Roland zu Bremen Oberschule, Schule Robinsbalje, ZZZ, evt. Gewoba, Verein Arbeit & Ökologie, BSAG, Ortsamt Huchting

Zeitraum

01.03.2012 - 31.07.2012

Kontaktdaten

Anne Bock
Robinsbalje 12b QBZ Management
28259 Bremen
0421 361-18 48

Fotos

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