bay-WATCH - Projekt für experimentelle Architektur, Permakultur und Kunst im öffentlichen Raum
bay-WATCH - Standortkoordinaten 53.05375°N 8.87674°E
Angekommen im Wendehammer des Arberger Hafendamms scheint die Reise auf der Straße an dieser Stelle zu Ende. Rechts und links senkt sich jedoch der Bordstein noch;einmal, rechts erstreckt sich das Firmengelände des Bremer Yachtbaubetriebes Drettmann, links ein Durchgang , ein Feldweg. Folgt man diesem Weg kommt man auf eine freie Fläche, begrenzt durch die Steine der Uferbefestigung erschließt sich ein halbkreisförmiges Gelände auf einer Höhe von ca. 3 Metern über dem Weserspiegel;mit einem Durchmesser von 64 Metern direkt am Fluss. Zur vorderen Seite bildet also die Weser eine natürliche Begrenzung, nach hinten wird das Gelände vom Betriebsgelände der Firma Mibau geschlossen. Auf dem Gelände befindet sich außer Wildgrasbewuchs keinerlei Vegetation. Es handelt sich somit um eine innerstädtische Brachfläche oberhalb des Weserwehrs. Dadurch ist das Gebiet von den Gezeiten unabhängig.
Auf diesem Gelände sollen innerhalb der nächsten zwei Jahre in mehreren Phasen Versuche im Bereich experimenteller Architektur und Permakultur durchgeführt werden. Es sollen im Rahmen eines international ausgeschriebenen „human in residence" Programms junge Künstler, Designer, Architekten und Landwirte dazu eingeladen werden vor Ort in temporären Behausungen die Bedingungen und Möglichkeiten dieses Standortes zu erschließen und aus ihnen neue Perspektiven für weitere temporäre Architekturen und Strukturen zu entwickeln. Hierbei soll nicht nur eine genaue Analyse des Ortes die Grundlage jeglicher Handlung und Setzung sein, sondern auch die eigene Fähigkeit dem jeweiligen Ausbildungs- oder Berufsfeld entsprechend, welche es einzubringen gilt in einen Ort der offenen Begegnung - bay-WATCH. Es handelt sich somit um ein auf Nachhaltigkeit angelegtes Stadtentwicklungsprojekt.
Möglichkeiten und Momente des Austausches von aktueller Forschung, kulturellem Angebot vor Ort und Abroad sollen gesammelt und gelebt werden. Dieses Projekt stellt auch somit eine Alternative zu bereits bestehenden Hafenentwicklungsprojekten innerhalb der Stadt Bremen dar, und obwohl sich natürlich durch die verschieden Ausgangslagen und Zielsetzungen der Projekte nur schwer Vergleiche ziehen lassen werden, ist eine Korrespondenz sicher ein spannendes Feld, dass auch in der;Dokumentation des Projektes ein spezielles Kapitel erhalten wird.
Zum Start des Projektes wird es notwendig sein, dass ein gewisses Maß an Infrastruktur auf dem Gelände etabliert und gepflegt wird. Innerhalb der ersten Monate sollen eine Werkstatt und ein Sanitärbereich erstellt werden. Beide dieser ersten Anlaufpunkte werden wie alle anderen auf diesem Gelände entstehenden Bauten rein temporären Charakter haben und somit keinen dauerhaften Eingriff in das bestehende System Hemelinger Hafen darstellen. Denkbar sind hierfür auch grundsätzlich mobile Lösungen wie Bau- oder Sanitärwägen. Um diese Grundstruktur auf dem Gelände einzurichten, werden Ingo Kindermann und André Sassenroth, die beiden Entwickler des Projektes, zusammen mit Helfern aus der Projektplanungsgruppe innerhalb der ersten Projektphase vor Ort arbeiten. Innerhalb des Projektes sollen aktuelle Entwicklungstendenzen und Möglichkeitsspielräume im Hemelinger Hafen untersucht und ausgelotet werden, um hieraus Erkenntnisse zu ziehen, die einerseits Perspektiven und Grundlagen für ähnliche sich im Umbruch/ in der Peripherie befindliche Gebiete bilden können, andererseits aber auch in ganz konkrete Ergebnisse vor Ort münden werden.
Hierbei soll ein Fokus auf die Schnittstellen des Projektes mit der Außenwelt, aber auch innerhalb, auf den Berührungspunkten zwischen den einzelnen Disziplinen Kunst,;Architektur und Permakultur, Wohn- und Sozialraumorientierung liegen. Alle gewonnenen Erkenntnisse und Ereignisse sollen am Ende der letzten Projektphase in einer umfangreichen Dokumentation festgehalten, und somit als Früchte dieser Arbeit einem interessierten Publikum zugänglich gemacht werden. Außerdem wird der;Fortschritt des Projektes in einem eigenen Internetblog von den einzelnen Teilnehmern dokumentiert und somit auch online zu verfolgen sein.
Des Weiteren soll von bay-WATCH aus eine positive Belebung der Wahrnehmung des Stadtteils Hemelingen ausgehen. Diese Belebung wird nicht nur in der Entwicklung der;Arbeit auf dem Gelände selbst begründet sein, sondern über zusätzlich fest eingeplante Veranstaltungen innerhalb der einzelnen Zyklen bewirkt werden.
Hierzu zählen neben geplanten Vorträgen von Experten aus dem Kreis der Bremer Hochschulen sowie deren Partneruniversitäten, Konzerten von regionalen und überregionalen Bands und D'Janes auch alltägliche Dinge wie gemeinsame Dinner mehrmals pro Woche und das ein oder andere spontane Fest zu dem die breite Öffentlichkeit, teils über spezielle PR, grundsätzlich aber durch den generell offenen Charakter des Projektes eingeladen ist.
Zeitraum
01.06.2014 - 11.09.2016
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